Herz über Kopf: Warum wir die Signale unseres Körpers ignorieren
Du wachst auf, bringst die Kinder zur Schule, kippst deinen Kaffee runter, checkst Mails, hängst am Telefon, beantwortest "eilige" Anfragen, hetzt von Meeting zu Meeting.
⌚️ Plötzlich ist es 15 Uhr. Du hast weder was getrunken noch Gescheites gegessen.
Aber hey – „Nur noch kurz die Mails, dann gönn ich mir eine Pause.“
Die nie kommt. Denn dann kommt noch dies. Und das. Und jenes.
Der Nacken zieht. Der Puls rast. Deine Hände sind zittrig. Im Bauch: Unruhe.
Und trotzdem machst du weiter. Funktionierst. Wie ein Roboter. 🤖
𝗞𝗼𝗺𝗺𝘁 𝗱𝗶𝗿 𝗱𝗮𝘀 𝗯𝗲𝗸𝗮𝗻𝗻𝘁 𝘃𝗼𝗿?
Ich hab das lange so durchgezogen (und tappe manchmal immer noch in diese Falle): Ich übergehe meine eigenen Bedürfnisse und all die Signale, die mein Körper längst gesendet hatte.
Aber ich hatte ja einen Plan.
Und der sollte bitte eingehalten werden.
𝗞𝗼𝘀𝘁𝗲 𝗲𝘀, 𝘄𝗮𝘀 𝗲𝘀 𝘄𝗼𝗹𝗹𝗲.
Ich kenne diese Tage zu gut.
Diese innere Unruhe, das Getriebensein, obwohl rein äußerlich alles läuft.
Und irgendwann fragt mich jemand ganz harmlos: „Du wirkst gestresst, alles okay?“
Und zack – bin ich gereizt. Kurz vorm Explodieren. Brieche in Tränen aus. Oder der Fluchtimpuls schlägt zu.
Weil mein Körper längst Bescheid wusste.
Aber ich hab nicht hingehört.
💡 „Gefühle sind keine Meinung. Aber sie sind die ehrlichste Rückmeldung, die dein Körper dir geben kann.“
– Saskia Sommer
🧠 Warum dein Verstand oft zu spät kommt
Unser Verstand ist schnell. Er organisiert, plant, erklärt, analysiert.
Aber: Er ist nicht immer der Erste.
80 % aller Reize gehen vom Körper zum Gehirn – nicht umgekehrt.
Das bedeutet: Dein Körper hat längst reagiert, bevor du denkst, dass etwas nicht stimmt.
Herzrasen. Enge im Brustkorb. Kloß im Hals. Gereiztheit. Verspannung. Schlaflosigkeit.
Alles Hinweise. Alles Signale. Alles: Einladung zur Pause.
Doch oft schieben wir genau diese Zeichen zur Seite – weil sie nicht in den Plan passen.
💡 „Wenn wir den Moment verpassen, in dem der Körper sich meldet, handeln wir aus alten Mustern heraus. Nicht aus dem Hier und Jetzt.“
– Saskia Sommer
🔍 Was dahinter steckt – und warum wir das so oft tun
Ganz ehrlich?
Es ist leichter, weiterzumachen.
Kurz innezuhalten würde bedeuten, hinzuschauen.
Vielleicht sogar etwas zu verändern. Und das macht Angst.
Außerdem haben viele von uns nie gelernt, den Körper wirklich ernst zu nehmen. Gefühle wurden als „übertrieben“ abgetan. Schmerz musste man halt aushalten. Müdigkeit ist Schwäche. Und Wut? War unangebracht.
Was bleibt, ist ein Körper, der immer lauter werden muss, um gehört zu werden.
Und ein Alltag, der irgendwann zusammenbricht – obwohl du alles im Griff hattest.
✨ Was du tun kannst – 5 kleine Schritte zurück in die Verbindung
Mach den Schulter-Check.
Halte mehrmals am Tag kurz inne. Wo sind deine Schultern? Hochgezogen? Dann: bewusst senken. Tief ein- und ausatmen. Weitergehen.Frage dich selbst laut: „Was ist gerade mit mir los? Wie fühle ich mich?“
Es klingt banal, aber es bringt dich sofort zurück in den Moment und lässt dich für einen kurzen Augenblick mal in dich hinein horchen.Finde dein Körperzeichen.
Wo zeigt sich bei dir Stress zuerst? Im Nacken? Im Bauch? In der Atmung? Werde Forscher:in in eigener Sache. Wenn du das öfter übst, kannst du auch schneller auf ein Zwicken hier und Prickeln da reagieren und dich etwas lockern.Schreib's dir von der Seele – mit der 5x-Warum-Methode.
Wähle eine Situation, die dich regelmäßig ärgert/nervt/aufregt – und frage fünfmal „Warum?“. Bei den ersten beiden Warums geht es sicher schnell, aber je mehr du darüber nachdenkst und hineinspürst, um so tiefer wirst du kommen.Spür beim Einkaufen in dich hinein.
Ja, wirklich. Mango oder Schoko? Spür, was dein Körper will. Übe, auf kleine Impulse zu hören.
💬 Warum du diese Folge hören solltest:
weil du oft funktionierst – aber selten wirklich spürst, wie es dir geht
weil dein Körper längst reagiert, bevor dein Kopf „Stopp“ denkt
weil du wissen willst, warum dich bestimmte Situationen immer wieder aus der Bahn werfen
weil du lernen möchtest, Körpersignale zu deuten, bevor sie laut werden
weil kleine Pausen im Alltag der Schlüssel zu mehr Verbindung mit dir selbst sein können
HIER kommst du direkt zur Podcastfolge!
💛 Am Ende geht es nicht darum, perfekt auf dich zu achten. Sondern überhaupt erstmal wieder anzufangen.
Ein bisschen öfter still werden.
Ein bisschen häufiger sagen: „Ich brauch grad einen Moment.“
Und den Körper wieder als das zu sehen, was er ist:
Dein ehrlichster Verbündeter.
Also: KEINE PANIK! Du musst nicht alles sofort verändern.
Aber du kannst heute damit anfangen, dich selbst ein kleines Stück ernster zu nehmen.
Ein Atemzug. Ein Stopp. Ein ehrliches „Wie geht’s mir gerade wirklich?”
Alles Liebe
Deine Mareike 🙋🏻♀️